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© 2024 Arbeitnehmerkammer Bremen

15.01.2024

Viele Helferinnen und Helfer, große Potenziale für Fachkräfte

Arbeitnehmerkammer legt neue Studie zur Logistikbranche im Land Bremen vor

In der Logistikbranche im Land Bremen gibt es ein großes, bislang ungenutztes Fachkräftepotenzial von rund 15.000 Beschäftigten. Das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie des Bremer Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) im Auftrag der Arbeitnehmerkammer, für die unter anderem Bremer Betriebe befragt wurden. „Die Logistikbranche bietet gering- und formal unqualifizierten Menschen einen niedrigschwelligen Zugang zum Arbeitsmarkt“, sagt Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer. „Allerdings braucht es Weiterbildungschancen, damit den Beschäftigten der Aufstieg zur Fachkraft ermöglicht wird und sie mit technischen Entwicklungen Schritt halten können.“

Die Branche ist heute mit einem großen Fachkräftemangel konfrontiert: In der Befragung gaben fast drei Viertel der Betriebe an, Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen in kaufmännischen Berufen zu haben. Bei Berufskraftfahrern und -fahrerinnen waren es fast die Hälfte der Firmen, bei IT-Fachkräften mehr als ein Drittel. Die Leiharbeitsquote der Branche ist mit knapp 24 Prozent sechsmal so hoch wie im Bremer Durchschnitt.

Dabei gibt es laut der IAW-Studie bei den Helferinnen und Helfern noch viel Potenzial. Derzeit üben rund 15.000 Beschäftigte in Bremen eine Hilfstätigkeit in der Lagerwirtschaft aus, 80 Prozent davon sind Männer. „Den Helferinnen und Helfern müssen mehr Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet werden, denn sie eignen sich durch ihre Berufserfahrung besonders für eine Höherqualifizierung“, so Heyduck. Mit dem Qualifizierungschancengesetz stehen zudem attraktive Fördermöglichkeiten für die Unternehmen bereit.

Mehr als jede/-r zehnte Beschäftigte im Land Bremen arbeitet heute in der Logistikbranche, das sind über 38.000 sozialversicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Betriebe konzentrieren sich auf das im Bremer Süden gelegene Güterverkehrszentrum und das stadtbremische Überseehafengebiet im Norden von Bremerhaven. Zusammen produzieren sie im Sektor „Verkehr und Lagerei“ einen Gesamtumsatz von fast elf Milliarden Euro.

Digitale Technologien werden auch in der Logistik künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Die Digitalisierung der Branche wird jedoch „eher kleinschrittig vorangetrieben“, so die Studie, die sich auf die Bereiche Spedition, Lagerei und LKW-Transport konzentriert. „Ein ausgeprägter Trend zur Automatisierung, der zu Beschäftigungsverlusten führen könnte, ist derzeit nicht abzusehen.“ Insofern wird die Logistikbranche weiterhin für viele Menschen einen Einstieg ins Arbeitsleben bieten.

Betriebe müssen mehr in Aus- und Weiterbildung investieren

Doch nicht nur bei der Weiterbildung gibt es laut der Studie Nachholbedarf. Auch die im Branchenvergleich unterdurchschnittliche und seit Jahren sinkende Zahl an Auszubildenden in wichtigen Logistikberufen und die hohe Zahl an Ausbildungsabbrüchen gefährden die wirtschaftliche Entwicklung: „Die Betriebe in der Bremer Logistik sind dazu aufgerufen, mehr in die Ausbildung ihrer Beschäftigten zu investieren. Wer qualifiziertes Personal will, muss auch selbst seinen Teil dazu beitragen“, so Heyduck.

Die IAW-Studie fordert in diesem Zusammenhang auf die Logistik zugeschnittene Sprachkurse, die Beschäftigte auch arbeitsbegleitend besuchen können. Auch der Übergang von der zweijährigen Ausbildung zum Fachlageristen/zur Fachlageristin zur dreijährigen Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik müsse erleichtert werden. Zudem sollten die Berufsschulen für gewerbliche Logistikberufe ebenso gut ausgestattet werden wie die neue Berufsschule für Groß- und Außenhandel und Verkehr.  

Darüber hinaus wird empfohlen, den 2021 gestarteten und lange von der Arbeitnehmerkammer geforderten Branchendialog mit der Logistik weiterzuführen. Das verspricht der Koalitionsvertrag zwar, die konkrete Planung ist aber offen. „Mit vereinten Kräften müssen wir vor allem daran arbeiten, dass die seit Jahren rückläufige Tarifbindung in dieser Branche wieder steigt und die Arbeitsbedingungen sich verbessern“, sagt Heyduck.

Die Kurzfassung der Studie „Arbeit in der Logistik“ finden Sie als pdf-Datei auf Website des iaw unterInstitut Arbeit und Wirtschaft (uni-bremen.de)

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